Dienstag, 19. Mai 2009

kommentar zu richard dawkins film god delusion

hier mal ein (kurzes) zwischenfazit zu dawkins film god delusion
hm..nach über 80 min (also knapp 90%) des films "god delusion" von dawkins: er macht es sich (zu) einfach und zeigt (nur) negative seiten von religion.

fair währe es aber auch, negative seiten von "nicht-religion" zu zeigen. meiner meinung nach stimmt seine grundaussage missbräuchlich angewandte religion sei gefährlich zwar definitiv, aber seine betrachtungen sind mir insgesamt viel zu einseitig & er leider sehr arrogant.

seine "taktik" scheint leider darin zu bestehen, sein gegenüber alsbald mit kessen behauptungen (die den anderen in seinen religiösen gefühlen verletzen) zu überreaktionen zu reizen und dann seine "ich bin ja so wissenschaftlich überlegen und ihr seid die emotional-überreagierenden religions-idioten" brille aufzusetzen. ganz zu schweigen von seiner "wissenschafts-geilheit".

leider tut er so, als ob die wissenschaft das größte wäre, und es nur eine frage der zeit wäre, bis wir alles wissen. und überhaupt, es geht mir zu sehr in die richtung: "ich glaube nicht an etwas, was ich nicht sehen oder wissenschaftlich beweisen kann. das wäre genau so, als wie wenn ich an eine teekanne im weltall glauben würde."

sorry, aber das ist mir echt zu kindisch. fledermäuse "sehen" aufgrund des anderen frequenzbereiches, den sie wahrnehmen, auch ganz andere dinge als wir (und: z.b.nehmen einige tiere infrarot strahlung wahr, die für uns unsichtbar ist). und wer sagt denn, dass wir einfach (noch) nicht die nötigen tools haben, um einen gott nachzuweisen? und: was definieren wir als gott? oder: dawkins schwört auf die evolution, die den regeln der selektion gehorcht. den regeln der natur eben. aber wer war es, der diese regeln aufstellte? (eben die naturgesetze)

leider stellt er diese frage nicht, und er beschränkt sich darauf, die aussagen von religiösen fanatikern (islamisten genauso wie bescheuerte US evangelisten und fernsehprediger aber auch juden) ad absurdum zu führen. herzlichen glückwunsch - um das zu schaffen, muss man kein stanford professor sein. diese leute reden sich meist selbst ins chaos.

von einem wissenschaftler der stanford university hätte ich mir da mehr erwartet. vor allem intelligente fragen und antworten auf die hintergünde. hier sah ich aber nur platte "interviews" mit den falschen leuten (keine gläubigen wissenschaftler, die ihm intelektuell ebenbürdig wären, sondern eben meist nur mehr oder weniger radikale vertreter der einzelnen religionen). schade. wirklich schade.

natürlich habe ich hier jetzt den fokus eher auf die negativen seiten des films gelegt. sicherlich ist er in der hinsicht gut, dass er den nagel bei vielen (teils arroganten, teils radikalen) christen, moslems und juden auf den kopf trifft. leider bleiben aber die wirklich interessanten fragen unberührt.

eine längere einschätzung werde ich zu dem film auch nicht schreiben - schließlich bin ich ja kein filmkritiker ;-) tipp: einfach mal selbst den film "god delusion" anschauen und sich eine meinung bilden.

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