Donnerstag, 23. April 2009

rezession. ich kann's nicht mehr sehen/hören/lesen. mein wort zum sonntag am donnerstag. ;-)

bei solchen nachrichten stellen sich mir immer wieder in schöner regelmäßigkeit sämtliche nackenhaare auf:

Tiefste Rezession seit den 30er-Jahren

Deutschland ist weit davon entfernt, die Talsohle der Wirtschaftskrise erreicht zu haben. Zu diesem Ergebnis kommen aktuelle Konjunkturprognosen aus dem In- und Ausland.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für 2009 mit einem Wirtschaftseinbruch von 5,6 Prozent in Deutschland. Auch 2010 wird die deutsche Wirtschaft - anders als die Weltwirtschaft - laut IWF-Prognose weiter schrumpfen - und zwar um ein Prozent. Laut den IWF-Zahlen steht unter den großen Industrieländern nur Japan noch schlechter da. Der Grund: die starke Anhängigkeit Deutschlands vom Export. In der Vergangenheit hat sie Wirtschaftskrisen eher abgefedert. Doch diesmal blieben Exportimpulse aus, da die Wirtschaft rund um den Globus schrumpfe, so IWF-Chefökonom Olivier Blanchard. (Quelle: hier)

ich meine hallo, wie soll es denn besser werden, wenn jedes medium und überhaupt alle immernur von dieser krise reden, und sie sich dadurch richtig in den köpfen festsetzt. klar ist unbetreitbar, dass es mikro- und makroökonomische gründe für diese krise der weltwirthschaft gibt. aber gerade die börse und aktien (ich sage nur das stichwort: vertrauen der anleger. oder: aufkauf fauler wertpapiere) sind ein parkett, auf dem alles vom ruf und dem vertrauen der konsumenten/anleger bestimmt wird. wenn dieser ruf (z.b. einer weltwirtschaft) nun permanent durch solche meldungen torpediert wird, wie soll dann bitte die binnen-nachfrage angekurbelt werden? die leute werden doch durch solche narichten nur noch mehr verunsichert, und konsumieren dementsprechend weniger.

super, dann wird demnächst neben dem deutschen export also auch noch die binnen-nachfrage wegbrechen. was dann passiert, dass skizziere ich lieber nicht mal ansatzweise. das die verantwortlichen in diesem land / auf der welt aber auch gar nicht aus der geschichte lernen. als ob das die erste weltwirtschaftskrise wäre.

ich frage mich sowieso (bei all den täglichen meldungen: 3.000 hier entlassen; 5.000 da entlassen), wer den ganzen kram der so produziert wird überhaupt noch konsumieren soll. sind ja alle arbeitslos.

das war also mein mahnendes wort zum donnerstag morgen. *lol* nein aber ernsthaft: dieses thema nervt einfach nur noch. nur leider gibt es *keine* patentlösung. aber einen kranken patienten durch 5.000 finanzsspritzen wieder "gesundspritzen" zu wollen, halte ich für bedenklich. bei den ganzen einstichlöchern von all den "finanzspritzen" ist doch irgendwann mal das limit erreicht, um das jetzt mal zu abstrahieren.

die übermäßige verschuldung (=geld ausgeben, was wir nicht haben) hat uns doch erst in diese lage gebracht (erinnert sich jemand? alles fing mit der immobilienkrise in den USA an!). und nun machen wir (=die staaten) neue schulden, um die derzeitigen löcher zu stopfen. jeder realschüler kann sich doch hier an 3 fingern abzählen, dass damit die krise nur aufgeschoben wird! und dann 10x schlimmer wiederkommt.

ich meine: investitionen in bleibende werte (also *keine* abwrackprämie) wie autobahnen, krankenhäuser, universitäten, bildung und forschung etc. sind hier der richtige weg. denn davon werden auch zukünftige generationen noch etwas haben. und das sind ja schließlich auch die, die unsere enormen schulden (die sogenannten "konjunkturpakete") irgendwann mal wieder abzahlen müssen. (wobei ich das konstrukt der EZB / weltbank eh für einen witz halte. das ganze system ist ein reiner fake, der nur darauf abzielt, einen kollaps des dollar [als welthandelswährung leider überlebenswichtig für das weltwirtschaftssystem] zu verhindern)

von einer abrwackprämie hingegen wird sogar in 2 jahren keiner mehr reden. just my 2 cents.

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