Dienstag, 7. Juli 2009

Dienstag, 07.07.09 - ein drama in 3 akten & party mit den kollegen

kontenschließung: 1x toll, und 1x ein drama in 3 akten

nachdem ich letzten freitag bei der BNP und der SG (société générale) war, um die schließung meiner konten hier zu veranlassen, hatte ich nun heute bei der SG meinen termin um das auf dem konto noch befindliche geld abzuholen.

doch gemach gemach, zunächst ging es zur LCL (der 3. bank im bunde). bei der LCL hatte ich *keinen* termin, und bin einfach ganz spontan bei der filiale vorbei gegangen. alles ging glatt, nach 10 minuten war das konto aufgelöst und das geld ausgezahlt.

ich betone das extra, weil die gleich folgende episode bei der SG umso unfassbarer erscheint wenn man bedenkt, dass ich dort bereits einen termin hatte.

nun also weiter zur SG, wo ich einen termin hatte. nachdem am empfang meine kreditkarte ordnungsgemäß zerschnitten wurde bat man mich, zu meiner kundenbetreuerin zu gehen. zunächst zum schalter, wo ein formular abzuholen war (man sieht: hier wird's kompliziert).

mit dem formular bewaffnet ging es dan zu meiner kundenbetreuerin. nenn wir sie mal frau friaud. ich zergliedere, ganz wie im theater die geschichte zur steigerung der dramatik mal in 3 akte. diese benenne ich wie folgt...

akt I - das unbekannte formular

"was mache ich, wenn ein kunde ein konto auflösen möchte? schließlich kam das bisher in meiner "karriere" noch nie vor. schließlich bestand meine "arbeit" doch bisher immer daraus, mir meinen popo vor dem schreibtisch platt zu sitzen und ein extrem wichtiges gesicht zu machen. mist, jetzt muss ich auch noch flexibel sein und mal mein hirn benutzen. dabei ist das doch so gar nicht mein ding."

ja, so in etwa müssen wohl die gedankengänge von frau friaud gewesen sein, wenn ich rekapitulierend ihr verhalten analysiere *lol*. in ihrem büro ist nebst ihr (natürlich) noch ein junger kerl in weißem hemd, rahmenloser brille und schwarzer hose. dieser schwänzelt in einer tour um frau friaud herum und veruscht dabei die ganze zeit, ein extrem wissendes und wichtiges gesicht zu machen. ich stecke ihn in die schublade: schleimer. nachdem ich ihr meinen fall berichtete, bittet sie ihren "adjudanten" um formular XY aus dem schrank. der findet natürlich nix, und bei der nun folgende szene muss ich mir fast das lachen verkneifen.

er, immernoch der gesichtsausdruck auf "extrem wichtig" versucht irgendwie, sich nützlich zu machen. er kramt nach dem formular, findet aber nix. schließlich findet frau F. das formular, doch es hilft nix. der fall ist ihr seltsam unbekannt.

es wird herumtelefoniert. ohne dabei etwas zu erreichen. sie kaut auf ihren fingernägeln rum (!!) und das vor dem kunden (!!) und macht ein dummes gesicht. schließlich schreit sie quer durch das büro nach der kollegin, die mir vor 10 minuten ein anderes formular gegeben hatte. (diese bürokraten *lach*)

akt II - der "massenauflauf" & die große aufregung

die kollegin kommt, und frau F schildert ihrer kollegin den fall. der kunde will sein konto schließen und sie wüsste nun nicht, was zu tun sei. der typ im weißen hemd weiß nun nicht mehr so ganz, wohin ...es wird schließlich eng im büro. 4 personen in einem 2 personen büro..hmm. aber: das praktikante-gesicht bleibt ernst und extreeem wichtig. jaja, als praktikant bei der bank hat man es schon nicht so einfach... (omg!)

ich mache es an dieser stelle kurz, denn nun beginnt eine extrem lächerliche farce. nachdem ich der gutsten einen brief der SG von ende mai gezeigt habe aus dem hervorgeht, dass ich noch 84 EUR auf dem konto hatte, faselt sie die ganze zeit etwas von 64 EUR (hey, du wirst mir doch nicht 20 EUR unterschlagen, mädel!) seltsam. nun reden beide damen zugleich auf mich ein (und als ich sagte, dass doch bitte nicht beide gleichzeitig reden sollen, schaut mich frau F ganz böse und arrogant an...unfassbar! hilfe! ich bin doch bloß der kunde! ich will doch nur *mein* geld...ahh), doch ich weiß natürlich nicht mehr als die bank. wie denn auch? *lol*

ich habe schließlich dieses konto *nie* benutzt *hehe*. wenn man die auswahl aus 3 konten bei 3 banken hat, nimmt man natürlich für das tägliche zeugs die bank vor der tür. und das war nunmal nicht die SG :-D

irgendwann rauscht die kollegin ab, und frau F ist wieder mit ihrem "adjudanten" und mir allein. ihre nägel haben inzwischen schon wohl mindestens so sehr abgenommen wie mein verstädnis für dieses chaos. und frau F wird nun unruhig und auch etwas unausstehlich. sie scheint zu glauben, es sei die schuld des kunden, dass hier so ziemlich alles schief läuft.

schließlich erdreistet sich dieser deutsche doch tatsächlich, sein konto schließen zu wollen. unfassbar! und auch die einwürfe des brillianten...äh...bebrillten praktikanten, die mich allesamt vom sachverstand her eher auf eine metzgerausbildung als auf eine bankerausbildung schließen lassen, bringen die beste nicht weiter. so was aber auch!

nach vielem hin und her wird ihr dann klar, dass dieser fall noch von der internen abteilung geprüft werden muss. letztendlich erkennt sie dann endlich, dass ich tatsächlich noch 84 EUR von der bank bekomme. aber warum ich denn bloß jetzt erst käme, wo doch mein konto schon ende mai geschlossen worden wäre. (zur erinnerung: ich benutzte es nie, also schloss es die bank einfach von sich aus) also wirklich! die kunden heutzutage...

akt III - man prüft (na dann!)

letztendlich würde sie nun die prüfung veranlassen. man könne mir das geld jetzt (noch) nicht auszahlen, da das alles seltsam sei.(das finde ich auch!) whatever?! sie riefe mich demnächst zurück.

fazit: so eine inkompetente, service un-orientierte und vor allem vor einem kunden komplett versagende bankangestellte (stichwort: laut werden weil sie sich nicht zurecht findet und auf den nägeln kauen!, den kunden "böse" anschauen weil der sagt, er kann jeweils nur 1 person zuhören etc.) habe ich jedenfalls noch nie gesehen. und das sahnehäubchen war der kleine mister wichtig, der die ganze zeit nutzlos, aber mit extrem wichtiger mine im büro rumsprang. bei der effizienz wundere ich mich nicht 1 sekunde über die bankenkriese! wenigstens hat einer die ruhe bewahrt bei dem ganzen chaos: ich ;-) *lol* so ein chaos!

party mit den kollegen

zum glück lasse ich mich von so einer geschichte nicht aus der ruhe bringen, denn wenn ich eins hier in frankreich gelernt habe, dann ist es der umgang mit einem gewissen maß an täglichem chaos. mal mehr, mal weniger ;-)

kurz vor 7 machte ich mich dann mit dem bus auf in richtung bastille, wo meine kollegen zu einem gemeinsamen treffen bei baguette, wein und bier geladen hatten :-)

ausblick aus olwens apprtament: sonnenuntergang über "la bastille"

ein wirklich schöner abend, und sogar mit meiner russischen kollegin hab ich mich richtig gut verstanden. nun, da ich mein praktikum beendet habe, konnten wir mal in allem nötigen abstand mal ein klärendes gespräch führen. und man mag es kaum glauben, aber: am ende fiel sie mir um den hals und meinte, sie hätte es doch alles nie so gemeint. (ich erinnere an die ein oder andere spitze, die sie gerade anfangs so gerne gegen mich schoss). naja, ich war positiv überrascht.

den rest des abends (bei dem ich auch meinen nachfolger alexander kennen lernte) hatten wir alle eine menge spass, und viel zu viel bier, wein und tequila ;-P

kurz nach 1 fuhr ich dann gemeinsam mit katia und pierre zurück zum wohnheim. what a great evening.

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